Fotografie - Steffen Zozgornik - Photography
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Vergleich zwischen 50D und 60d


Als Ergänzung zu meiner 5DII besitze ich eine 50D. Diese benutze ich quasi als Telekonverter.

Nun hatte ich die Gelegenheit sie ausführlich mit der 60D zu vergleichen. Dabei will ich mich auf die Unterschiede zwischen beiden Kameras konzentrieren.


























Die 60D (links) ist etwas kleiner als die 50D (rechts)


Das Gehäuse der 60D ist nicht mehr aus Magnesium sondern aus Kunststoff. Sie wirkt deshalb aber nicht billiger oder weniger robust. Eigentlich merkt man diesen Unterschied nur wenn das Gehäuse kalt ist.

Die 50D nutzte noch den BP-511 Akku wie alle Zweistelligen Gehäuse seit der D30 und die 5D. Die 60D nutzt den LP-E6 wie er auch in der 5D MkII und der 7D Verwendung findet. Entsprechend gibt es zu ihr auch einen neuen Batteriegriff.































Bei der 60D (links) ist das Moduswahlrad durch einen Knopf in der Mitte arretiert


Die Bedienung der Kamera hat sich deutlich verändert.

Die Knöpfe auf der Oberseite für AF-Mode, ISO usw. Sind nicht mehr doppelt belegt. Hält man den Knopf z.B. für Iso gedrückt kann man diese mit dem oberen oder dem hinteren Rad einstellen, und stellt nicht wie bei der 50D mit dem oberen Rad die Iso und mit dem hinteren die Blitzkorrektur.

Dafür hat die 60D jetzt einen Knopf mehr auf der Oberseite. Für das Einstellen der Blitzkorrektur und des Weißabgleiches muss man jetzt aber ins Menue. Schön ist die Hervorhebung des Iso-Knopfes durch einen extra „Hubbel“.

Die Abblendtaste ist von der linken Seite auf die rechte Seite gewandert.

Auch die Bedienung auf der Rückseite ist komplett anders geworden. Der Anschalter ist bei der 60D nicht mehr unten rechts sondern oben linkes. Und die Verteilung der Knöpfe hat sich verändert.



























Die 50D besitzt auf der Rückseite ein Rad und einen getrennten Joystik































Die 60D hat einen in das Rad integrierten Ring der als Trackpad dient


Durch die etwas kleiner Bauform und den Schwenkmonitor liegen dei Bedienelemente bei der 60D deutlich enger am Handballen. Sie lassen sich deshalb nicht so bequem mit dem Daumen bedienen wie bei der 50D. Wenn man von den Vorgängern die Bedienung gewohnt ist liegt das Rad und einfach nicht am richtigen Platz und ich muss mich fast schon schmerzhaft verrenken, wenn ich die Kamera dabei nur mit der rechten Hand halten will. Dabei habe ich sogar relativ kleine Hände.



























Bei der 50D lassen sich Rad und Joystick mit ausgestrecktem Daumen bedienen































Bei der 60D muss man den Damen stark heran ziehen wodurch sich der Griff löst.


Das besondere Feature der 60D ist der schwenkbare Monitor. Dieses ist quasi ein Traumfeature von mir und er könnte im Makro Bereich und bei der Arbeit vom Stativ wirklich äußerst hilfreich sein.




































Der Klappmonitor der 60D


Das Gehäuse des Montiors ist im Gegensatz zum Rest der Kamera aus Metall und kann geschwenkt und gedreht werden. Seine Befestigung erscheint mir durchaus stabil und haltbar.
































Der Klappmonitor kann zum Schutz mit der Monitorseite nach innen geschlossen werden.


Beim Blick in den Sucher scheinen die Kameras identisch zu sein. Auch beim AF konnte ich im normalen Betrieb keinen Unterschied fest stellen. Jedoch verfügt die 60D nicht über eine durch den Benutzer einstellbare Fokuskorrektur.

Der AF im LiveView lässt sich bei der 60D jetzt auch durch den Auslöser aktivieren und scheint auch etwas schneller geworden zu sein. Außerdem gibt es beim LiveView die Möglichkeit sich ein Live-Histogramm ein zu blenden und ein digitale Wasserwaage.






















Die 50D arbeitet mit CF-Karten die 60D mit SD-Karten


Ein zentraler Unterschied zwischen beiden Kameras ist aber die Video-Funktion. Diese besitzt die 50D nämlich überhaupt nicht. Das wird besonders deutlich wenn man sich die Anschlussmöglichkeiten der Beiden Kameras anschaut:
































Bei der 60D (rechts) findet man direkt neben dem internen Mikrofon auch einen Anschluss für ein externes


Die 50D bieten keinen Anschluss für ein Mikrofon und auch kein internes. Dafür verfügt sie aber über einen Blitzsynchronkontakt für Studioblitze. Die 50D besitzt den dreipoligen Stecker für den Fernauslöser wie man ihn von den ein- und zweistelligen Gehäusen kennt. Die 60D besitzt die selbe Klinkenbuchse wie die drei- und vierstelligen Gehäuse.


Wie steht es denn nun um die Bildqualität?

Die 60D bietet mit ihren 18 Megapixeln natürlich einen Hauch mehr Auflösung wie die 50D (15MP). Dieser Unterschied ist aber praktisch unbedeutend. Auch sonst konnte ich keine großen Unterschiede in der Bildqualität fest stellen. Dabei betrachte ich aber ausschließlich RAWs da ich JPG überhaupt nicht nutze.

Das deckt sich auch z.B. mit den Messungen von DXO wo die beiden Kameras (und auch die 7D) fast identische Kurven in den Messprotokollen haben.

Als kritische Isostufe habe ich mal Iso6400 und an beiden Verglichen. Das ist auf der 60D noch eine „normale“ Isostufe. Bei der 50D ist es eine gepuschte (Hi1). Der Test erfolgte bei Zimmerbeleuchtung (ca. 2700K)





























Saisonbedingter Testaufbau mit Schokoweihnachtsmann


Beide Aufnahmen wurden mit ACR bei Standardeinstellungen aus dem RAW entwickelt. Dabei musste ich die Aufnahme mit der 60D um ca. eine halbe Blendenstufe aufhellen, da sie trotz identischer Belichtung dunkler war. Um die beiden Bilder vergleichen zu können habe ich das Bild aus der 50D auf die größe der 60D vergrößert (bikubisch) und dann Ausschnitte als 100% Crop gemacht.








































Das Rauschen der 50D erscheint etwas gröber. Möglicherweise eine Folge der Vergrößerung








































in den schwarzen Bildbereichen zeigt die 50D etwas mehr „farbige Wolken“


Die 60D ist einen Hauch besser, aber ohne einen direkten Vergleich oder auf einem Print „normaler“ Größe dürfte hier kaum ein Unterschied aus zu machen sein...



FAZIT


In Materialauswahl und Ausstattung scheint die 60D gegenüber der 50D ein „Downgrade“ zu sein.

In Bedienung und bei den Anschlüssen sowie beim Speichermedium orientiert sie sich mehr an den dreistelligen Kameras, als an der 50D.

Sie besitzt aber den aktuelleren Sensor was ihr einen, wenn auch geringfügigen, Vorteil in der Bildqualität bringt.

Die Videofunktionalität ist in der 50D gar nicht verfügbar. Hier bieten die neueren Kameras natürlich alle mehr.

Offensichtlich hat Canon die zweistellige Linie mit 60D und 7D in zwei Produktlinien aufgespalten.

Wenn man von der 50D ein „Upgrade“ in allen Belangen machen will muss man zur 7D greifen.


Die 50D ist für mich ja „nur“ eine Ergänzung zur 5DII. Die Bedienung der 50D ist mit der 5DII fast zu 100% identisch. Das ist ein unschätzbarer Vorteil wenn man mit zwei Kameras gleichzeitig arbeitet. Eine Videofähigkeit benötige ich nicht, die 50D wird also mein APS-C Body bleiben.

Dabei spielte auch die identische Speicherkarte und die Möglichkeit der Fokuskorrektur eine Rolle.


Dabei hätte ich den Schwenkmonitor und den künstlichen Horizont wirklich gerne gehabt...




Hierzu gibt es einen Diskussionsthread bei Canikon